On the record

Die Smartphone-Kamera ist natürlich nicht nur für schöne Porträts oder Produktshots geeignet, sondern auch zum Filmen. Zugegeben: Hollywoodreife Qualität wird sich aus dem Smartphone wahrscheinlich nicht herausholen lassen, aber einfache Interviews, kleine Social Media Videos oder Event-Vlogs sind – mit den richtigen Tricks und Tools – auf jeden Fall möglich.

Stativ

Smartphone-Stative sind äußerst nützlich und schon sehr kostengünstig zu bekommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das optimale Bild kann in aller Ruhe gefunden werden und bleibt bestehen, bis der Dreh durch ist. Vor allem Interviews eignen sich für die feste "Single Camera".

Der Gimble

Klar, viele Handys haben heutzutage eine eingebaute Bildstabilisierung mit an Bord. Doch kommt diese, gerade wenn die Kamera in Bewegung ist, schnell an ihre Grenzen. Gimble erlaubt (beinahe) hollywoodreife Kamerafahrten und kann die Linse auf das gefilmte Objekt fokussieren, sich also wie von Zauberhand mitbewegen. Follow-me-Arounds, Interviews im Gehen oder Zweitkameras beim klassischen Interview profitieren somit von einer beweglichen Kamera.

Auch der Ton macht das Video.Klicken, um zu posten

Ton

Nicht nur das Bild, auch der Ton macht das Video. Denn ein etwas dunkel geratenes Video mit gutem Ton ist immerhin noch konsumierbar, ein toll ausgeleuchtetes Video ohne verständliche Audiospur hingegen nicht. Es gibt inzwischen zahlreiche Mikrofone speziell fürs Smartphone (z.B. das Shure MV88), alternativ kann der Ton auch separat aufgezeichnet und später im Schnitt synchronisiert werden. Gute Handrekorder bietet beispielsweise die Marke Zoom mit der H-Serie.

Licht

Wir haben es beim Fotografieren bereits gelernt: Natürliches Licht ist optimal für Aufnahmen, kostenfrei verfügbar und nicht zuletzt platzsparend im mobilen Equipmentkoffer. Aber auch in geschlossenen Räumen kann durch die sogenannte Dreipunktbeleuchtung das Meiste aus kargen Räumen herausgeholt werden. Wenig überraschend besteht die Dreipunktbeleuchtung aus drei Punkten.

  • Punkt 1: Das Führungslicht. Dieses Licht scheint von schräg vorne auf das gefilmte Objekt und ist die hellste Lichtquelle. Das kostengünstigste Führungslicht der Welt ist natürlich das Fenster, das natürliches Tageslicht hineinlässt.
  • Punkt 2: Das Fülllicht. Da das Führungslicht Schatten im Gesicht erzeugt, empfiehlt es sich, auf der schattigen Seite außerhalb des Bildes eine kleine Lampe aufzustellen. So können zumindest die härtesten Kanten wieder geglättet werden.
  • Punkt 3: Das Spitzlicht. Es handelt sich um ein schummriges Licht von hinten, das dem oder der Gefilmten eine Kontur gibt. Dieses Licht ist bei den meisten Gelegenheiten verzichtbar, vor allem, wenn der Hintergrund hell genug ist und somit die Protagonisten nicht "schluckt".

Die Umsetzung

Das richtige Format

Vereinfacht gesagt, kann die Welt der Videoformate in hoch und quer eingeteilt werden. Auch wenn es lange verpönt war, Videos im Hochformat zu drehen, ist es heutzutage eine allgegenwärtige Variante, die vor allem Smartphone-Screens flächendeckend füllt. Heute geht es also vor allem um den Verwendungszweck, um zu entscheiden, welches Format das richtige ist. Das Video soll im Social Web funktionieren? Dann ist Hochformat angesagt. Das Video soll auf die Unternehmenswebseite oder YouTube? Querformat it is.

Schnittige Helfer

Natürlich muss das Video nun noch produziert werden. Mit kostenlosen oder günstigen Tools kann bereits viel erreicht werden. 
Unsere Tipps:
Premiere Pro (Mac, Windows)
Final Cut (Mac)
KineMaster (Android)
Cutecut (iOS)

Hier gibt es die wichtigsten Tipps und Tricks für eine professionelle Fotoproduktion mit dem Smartphone.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der aktuellen Ausgabe von treibstoff. Wir freuen uns über Ihr Feedback zu unserem Magazin unter treibstoff@newsaktuell.de. Laden Sie sich gleich die aktuelle Print-Ausgabe herunter!