Recherche 2018: Bilder weit vorn, Videos holen auf

Multimedia first: Bilder und Videos werden für die journalistische Berichtserstattung immer wichtiger. Das ergab unsere große Umfrage Recherche 2018. Demnach wünscht sich eine überwältigende Mehrheit der befragten Medienmacher zusätzliches Pressematerial in Form von Bildern. Aber auch Videos werden immer beliebter.

Die alte Journalistenweisheit „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ hat nach wie vor Bestand. Denn für fast jeden zweiten Journalisten (46 Prozent) hat der Bedarf an Bildern in den vergangenen zwei Jahren zugenommen. Fast ebenso stark gestiegen ist der Bedarf an Videomaterial: 43 Prozent der befragten Journalisten brauchen heute mehr bewegte Bilder für ihre Berichterstattung. Infografiken belegen den dritten Platz: Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) benötigt diese Art der Datenvisualisierung ebenso häufig wie 2016. Für ein Drittel (31 Prozent) der Redakteure ist der Bedarf sogar gestiegen.

Quelle: Recherche 2018; N=554; Erhebung: November 2017; Initiator: news aktuell
Quelle: Recherche 2018; N=554; Erhebung: November 2017; Initiator: news aktuell

Auch bei der Frage, welches Material eine Pressemitteilung aufwertet, setzen sich die eingangs beschriebenen Tendenzen fort. Nach weiterführenden Links zu Hintergrundinfos (90 Prozent) sind den Befragten vor allem Bilder (87 Prozent) wichtig. Bilder sind somit nach wie vor das meistgenutzte Zusatzmaterial einer Unternehmensmeldung. Wie vor zwei Jahren gaben fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten an, mindestens einmal in der Woche von Pressestellen zugelieferte Bilder zu verwenden. Mehr als ein Drittel nutzt PR-Bilder sogar täglich (34 Prozent).

Die Werte für Videomaterial liegen zwar deutlich unter diesen Ergebnissen, aber die Zuwachsraten sind im Vergleich zur Umfrage von vor zwei Jahren enorm. So stieg die Zahl der Empfänger von Pressemitteilungen, für die Videobeiträge wichtig sind, um acht Prozentpunkte. Für Video-Footage und Video-Livestreams von Veranstaltungen stieg der Wert um sechs beziehungsweise fünf Prozentpunkte. Auch der Wunsch nach Audio-Dateien verzeichnete ein Plus von fünf Prozentpunkten.

Da Multimedia immer beliebter wird, produzieren Journalisten heute auch immer mehr selbst: Ein Viertel (26 Prozent) der befragten Redakteure erstellt auch Videoformate – das sind acht Prozentpunkte mehr als noch 2016. 19 Prozent erstellen Audios – eine Steigerung um sechs Prozentpunkte gegenüber 2016.
Diese Tendenzen zeigen, dass Profi-Kommunikatoren aus Unternehmen, Organisationen und Agenturen ihr Multimedia-Angebot als Ergänzung zum Pressetext ausweiten sollten. Denn Journalisten werden vermutlich in Zukunft noch mehr Multimedia-Content nutzen.
Der Beitrag erschien ursprünglich in unserem Whitepaper „Recherche 2018: Mit visuellen Storys in die Medien“. Hier geht’s zum kostenfreien Download.