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Starke Geschichten und echte Menschen: Wie PR-Profis der KI-bedingten Content-Flut entgegenwirken

Marissa Neureiter

Von Marissa Neureiter

Marissa ist Managerin Unternehmenskommunikation und lebt bei news aktuell ihre Begeisterung fürs Texten täglich aufs Neue aus. 

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Künstliche Intelligenz beschleunigt die Content-Produktion und stellt damit die PR vor neue Herausforderungen. Laut dem aktuellen PR-Trendmonitor von news aktuell und PER erwartet mehr als die Hälfte der befragten Kommunikationsprofis eine drastische Zunahme KI-generierter Inhalte. 

Die Branche steht somit vor der zentralen Frage: Wie kann es gelingen, in dieser neuen Content-Flut noch aufzufallen? Wir haben Kommunikationsprofis nach ihren Strategien gefragt, um in der von KI befeuerten Informationsflut nicht unterzugehen. Unser Fazit: Hochwertige Inhalte und Menschlichkeit sind dabei wichtiger als Lautstärke und Frequenz. 

KI schafft Content ohne Ende 

Ob Text, Video oder Audio: Künstliche Intelligenzen ermöglichen die Produktion von Inhalten in einem bislang unvorstellbaren Tempo. Was für Kreative, Agenturen und Unternehmen zunächst nach neuen Chancen klingt, hat jedoch auch eine Kehrseite. Laut dem PR-Trendmonitor 2025 erwarten 54 Prozent der befragten Kommunikationsprofis aus Deutschland und der Schweiz, dass die Menge der veröffentlichten Inhalte künftig drastisch zunehmen wird. 

Damit steht die Branche vor einer entscheidenden Frage: Wie gelingt Sichtbarkeit in einer Welt, in der Content zur Massenware wird? 

Denn: Wenn alle gleichzeitig schneller und oftmals günstiger produzieren und publizieren können, wird Aufmerksamkeit zur härtesten Währung. Nur knapp ein Drittel (31 Prozent) der Kommunikationsprofis glaubt nicht an diese Content-Flut. 16 Prozent sind unentschlossen. 

Qualität vor Quantität 

Die Antwort der PR-Branche auf diese Entwicklung fällt bemerkenswert eindeutig aus: Hochwertige Inhalte sind das wichtigste Mittel gegen die KI-befeuerte Content-Flut. 69 Prozent der Befragten wollen auf Mehrwert, Relevanz und Qualität statt Masse setzen. 

Das zeigt: Auch im Zeitalter von generativer KI bleibt Qualität der entscheidende Erfolgsfaktor. Wo Content inflationär produziert wird, gewinnen Inhalte, die Mehrwert, Fachwissen und Niveau transportieren, so noch mehr an Wert. 

Besonders interessant: Jede und jeder Zweite (51 Prozent) betont die Bedeutung von echten Menschen – also von Inhalten, die von oder mit realen Personen entstehen. Werden also menschliche Stimmen immer mehr zum Gegengewicht zur KI-Anonymität?

Storytelling und Kreativität als Instrumente zur Differenzierung

Laut Umfrage ist das Storytelling fast ebenso wichtig: 49 Prozent der PR-Profis wollen künftig intensiver auf emotionale und authentische Geschichten setzen. Hinzu kommt der Wunsch, kreative Experimente zu wagen (36 Prozent), also neue, nicht standardisierte Ansätze auszuprobieren, sowie der Versuch, mit personalisierter Ansprache zu punkten (34 Prozent). 

Ob diese Kombination aus Hochwertigkeit, Menschlichkeit, Storytelling, Kreativität und Personalisierung so etwas wie das neue Leitbild der Kommunikation in KI-befeuerten Zeiten bildet? Wir werden es auf jeden Fall beobachten.

Klassische Kommunikationsmaßnahmen bleiben wichtig 

Trotz KI zeigen die Ergebnisse aber auch: Bewährte Maßnahmen haben in der Kommunikationsarbeit weiterhin Gewicht. So sehen 24 Prozent der Befragten Potenzial in analogen Formaten wie Messen, Veranstaltungen oder Roadshows, also in echten Begegnungen, bei denen Beziehungen jenseits von Algorithmen entstehen können. 

Ebenso viele halten Earned Media und SEO für unverzichtbar. Klassische Pressearbeit und Sichtbarkeit in Suchmaschinen sind und bleiben die Grundpfeiler des Daily Business.

Fokus statt Feuerwerk

Gleichzeitig sind viele PR-Teams auf der Suche nach neuen Formaten, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. 22 Prozent planen, fokussierter auf Multimedia-Content, also auf Bild-, Video- und Audioinhalte, zu setzen. Der Gedanke dahinter ist, dass Inhalte, die visuell oder auditiv erlebbar sind, länger im Gedächtnis bleiben und authentischer wirken als reine Pressetexte. 

Ein Teil der Kommunikationsprofis setzt in der Flut an Inhalten ebenfalls bewusst auf Entschleunigung: 21 Prozent der Befragten wollen künftig weniger, dafür hochwertigere Inhalte veröffentlichen. Dieses „Weniger ist mehr“-Prinzip steht für ein Umdenken in der Branche: Nicht die Lautstärke entscheidet über Relevanz, sondern hochwertige Inhalte und infolgedessen Glaubwürdigkeit. 

18 Prozent der Befragten wollen auch wieder mehr organische Inhalte veröffentlichen und weniger auf Werbung oder gesponserte Inhalte setzen. Anstatt Reichweite zu kaufen, soll so Vertrauen aufgebaut werden. 17 Prozent wiederum halten es für wirkungsvoll, schnell auf aktuelle Themen aufzuspringen, um durch Relevanz und Aktualität hervorzustechen. 

Effektive Maßnahmen sehen nur etwa jeder Zehnte (12 Prozent) in Micro-Communities, 11 Prozent im verstärkten Arbeiten mit Influencer-Kooperationen und 9 Prozent in interaktiven Formaten wie AR oder VR. 

Am Ende zeigt sich: Laut sein reicht nicht! In einer innovativen Welt, in der Inhalte jederzeit und unbegrenzt produziert werden können, geht es nicht länger darum, noch mehr zu kommunizieren, damit die Botschaft irgendwann die Zielgruppen erreicht (nur ein Prozent der Befragten denkt, dass dies eine gute Möglichkeit ist, wahrgenommen zu werden). Vielmehr geht es um bewussteres Kommunizieren mit hochwertigen Inhalten, echten Stimmen und emotionalen Geschichten. 

Wie PR-Profis aus der Content-Flut herausstechen wollen

Wie reagieren Kommunikationsprofis auf die wachsende Menge an KI-generierten Inhalten? Welche Strategien setzen sie ein, um in der Content-Flut nicht unterzugehen? Der aktuelle PR-Trendmonitor von news aktuell und PER liefert Antworten. 

Ergebnisse PR-Trendmonitor im Detail