
Welche Herausforderungen prägen den Journalismus im Jahr 2025? Der aktuelle Medien-Trendmonitor von news aktuell zeigt: Redaktionen stehen unter Druck – wirtschaftlich, zeitlich und gesellschaftlich. An der Umfrage haben mehr als 1.000 Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen und Einblick in ihre aktuelle Arbeitssituation gegeben.
Die Ergebnisse machen es deutlich: Wer im Jahr 2025 journalistisch arbeiten möchte, sollte stressresistent sein. Denn wirtschaftlicher Druck, Qualität vs. Geschwindigkeit und der Bedeutungsverlust klassischer Medien sind Dauerprobleme der Branche. Parallel dazu kämpfen viele Medienschaffende persönlich mit einer Flut irrelevanter PR-Mails, zu wenig Zeit für Recherchen, hohem Arbeitsdruck und Multitasking-Stress.
Gleichzeitig wächst aber auch die Verantwortung: Falschinformationen entlarven, Vertrauen zurückgewinnen, komplexe Zusammenhänge einordnen und Hintergründe so aufbereiten, dass sie über möglichst viele unterschiedliche Kanäle gespielt werden können.
An erster Stelle der aktuellen Herausforderungen steht für viele der wirtschaftliche Druck, der zunehmend auf Medienhäusern lastet. So geben 65 Prozent an, dass dieser die größte Herausforderung im Jahr 2025 ist. Knapp dahinter folgt mit 61 Prozent der Spagat zwischen Qualität und Geschwindigkeit, also das Finden einer Balance zwischen schnellen Nachrichten und gründlicher Recherche. Zusammen mit dem Bedeutungsverlust klassischer Medien (60 Prozent), der sich auch aus einer veränderten Mediennutzung in den letzten Jahren ergibt, machen diese drei Hauptprobleme deutlich: Der Journalismus von heute steht nicht nur unter inhaltlichem, sondern auch unter massivem strukturellem Druck.

Auch die „klassischen" Arbeitsbedingungen bereiten Sorgen: Für mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) zählen der Zeit- und Arbeitsdruck – resultierend unter anderem aus Fusionen, weniger Personal und steigenden Anforderungen – zu den größten Herausforderungen.
Für knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ist die zunehmende Verbreitung von Desinformationen ein ernstes Problem.
Und wenn wir uns vor Augen führen, wo wir im Jahr 2025 stehen, welchem Druck Medienhäuser ausgesetzt sind und wie häufig Angriffe auf Journalistinnen, Journalisten sowie die Pressefreiheit stattfinden, überrascht auch das nicht: 44 Prozent der Befragten leiden unter dem wachsenden Vertrauensverlust in traditionelle Medien, 43 Prozent unter einem steigenden politischen und gesellschaftlichen Druck.
Der digitale Wandel – sofern man ihn im Jahr 2025 überhaupt noch so nennen kann – ist längst Redaktionsalltag. Und dennoch tun sich viele damit immer noch schwer bzw. sehen darin Unsicherheiten und zusätzliche Bürden.
So geben 41 Prozent der Medienschaffenden an, dass der Einzug von KI nicht nur entlastend, sondern durchaus herausfordernd ist. Dicht gefolgt von der Dauer-Konkurrenz mit neuen Akteuren und Plattformen wie Social Media und Messenger-Diensten mit 38 Prozent. Auch die Zunahme multi- und crossmedialer Anforderungen stellt viele vor Probleme (28 Prozent). Gleichzeitig verstärkt der anhaltende Nachwuchs- und Fachkräftemangel bei 21 Prozent der Medienschaffenden den Druck noch weiter.

Noch klarer wird der Stress auf persönlicher Ebene. Am häufigsten werden hier irrelevante PR-Mails und Themenvorschläge als Herausforderung genannt. Gleichauf liegt das Gefühl, zu wenig Zeit für tiefgehende Recherchen zu haben (jeweils 56 Prozent).
So können Kommunikationsprofis Mehrwert bieten
Die Zusammenarbeit mit Pressestellen und Kommunikationsagenturen ist ein essenzieller Bestandteil des journalistischen Alltags. Welche Erwartungen haben Medienschaffende an PR-Profis? Welche Wünsche haben sie an die Zusammenarbeit? Und wie können Kommunikationsverantwortliche diese Partnerschaft noch effektiver gestalten? Diese Fragen haben wir in Teil 3 des Medien-Trendmonitor gestellt.
Medien-Trendmonitor 2025 (Teil 3) herunterladenWeitere Belastungen sind hoher Arbeitsdruck und Multitasking (51 Prozent), der Bedarf an immer mehr technischen und digitalen Fähigkeiten (35 Prozent) sowie die Auseinandersetzung mit Desinformationen – auch auf persönlicher Ebene (32 Prozent). Hinzu kommt der ständige Anpassungsdruck an neue Plattformen und Formate (31 Prozent). Weitere 26 Prozent geben an, dass sie es herausfordernd finden, relevante Ansprechpartner in Unternehmen zu erreichen. Jede und jeder Fünfte (21 Prozent) empfindet die Erwartung, selbst Markenbotschafter zu sein, als zusätzliche Herausforderung.
Psychische Belastungen durch Druck und Hatespeech (15 Prozent) sowie fehlende bzw. unzureichende Weiterbildungsmöglichkeiten (14 Prozent) runden das Bild ab und machen deutlich: Die Ergebnisse des Medien-Trendmonitor 2025 sind mehr als nur eine Momentaufnahme. Sie verdeutlichen, dass der Journalismus aktuell unter ökonomischem und gesellschaftlichem Druck steht. Dabei braucht qualitativ hochwertige Recherche Zeit, und nachhaltiges Vertrauen entsteht nur durch stabile Rahmenbedingungen.
Alle Ergebnisse auf einen Blick
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