Kollege KI fürs Lästige, Kollege Mensch fürs Wichtige

Künstliche Intelligenz (KI) in der PR bringt viele Chancen, birgt aber auch einige Risiken. Wie sehen es die Kommunikationsprofis in Deutschland? Kollege KI fürs Lästige, Kollege Mensch fürs Wichtige? Wir haben gemeinsam mit Faktenkontor 415 Fach- und Führungskräfte gefragt, in welchen drei Bereichen sich KI in der Kommunikation aus ihrer Sicht in Zukunft durchsetzen wird. Hier das Ergebnis unserer aktuellen Umfrage.

Wo sich Künstliche Intelligenz in der PR durchsetzt

Knapp die Hälfte der Befragten kann sich vorstellen, dass Künstliche Intelligenz bei der Medienbeobachtung und dem Monitoring der sozialen Kanäle unterstützen kann. An zweiter Stelle sehen die PR-Profis den Einsatz von Kollege KI, wenn es darum geht, Texte und Bilder zu verschlagworten. Auf Platz drei landet die Erfolgsmessung von PR-Maßnahmen. Hier glauben 40 Prozent der Befragten, dass KI dabei helfen kann, die eigene Arbeit zu überprüfen.

Etwas zurückhaltender ist man bei der Content-Produktion und Zielgruppendefinition. Hier sieht nur jeder Sechste den neuen, künstlichen Kollegen zukünftig an seiner Seite. Und nur jeder Zehnte meint, dass ein Algorithmus bei der Verifikation (zwölf Prozent) und im Influencer Marketing (acht Prozent) helfen kann.

"Kollege Algorithmus übernimmt" - KI in der PR. Grafik: news aktuell / Regina Biliz
"Kollege Algorithmus übernimmt" - KI in der PR. Grafik: news aktuell / Regina Biliz


Der Mensch macht den Unterschied

Menscheln soll es in den kommenden Jahren weiter im Krisenmanagement, im Reputationsmanagement und in der klassischen Pressearbeit. Nur sieben Prozent würden die Krisenprävention und das Krisenmanagement vertrauensvoll in die Hände von KI geben und vier Prozent der Befragten würden den guten Ruf des eigenen Unternehmens dem digitalen Kollegen überlassen. Fast niemand würde die klassische Pressearbeit an die KI abtreten. Nur ein Prozent gibt an, den Austausch zwischen Journalisten und Medien aus den Händen geben zu wollen.

In welchen drei Bereichen kommt KI in den nächsten Jahren am häufigsten zum Einsatz?

1.     Media Monitoring 45%
2.     Verschlagwortung von Content 41%
3.     Erfolgsanalyse und -auswertung von Kommunikationsmaßnahmen 40%
4.     Bilderkennung 37%
5.     Themen- und Trend-Recherche 30%
6.     Wettbewerbsanalyse 23%
7.     Content Produktion 15%
8.     Zielgruppendefinition 14%
9.     Verifikation 12%
10.   Influencer Marketing 8%
11.   Krisenprävention und Krisenmanagement 7%
12.   Reputationsmanagement 4%
13.   Pressearbeit 1%

Quelle: Umfrage im Rahmen des Trendreports von news aktuell und Faktenkontor

Teilnehmer: 415 Fach- und Führungskräfte aus Pressestellen und PR-Agenturen

Online-Befragung im Februar 2020

Fragestellung: In welchen drei Bereichen der professionellen Kommunikation wird Künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren am stärksten zum Einsatz kommen?

Autorin: Nicola Wohlert