10 Dinge, die Schweizer PR-Profis an Online-Meetings nerven

Nicola Wohlert

Nicola Wohlert

Nicola Wohlert ist Projektmanagerin in der Konzernkommunikation von news aktuell und lebt sowohl beruflich als auch privat für Social Media, SEO, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, wobei auch das Thema Work-Life-Balance einen zentralen Aspekt für sie darstellt.

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Videokonferenzen sind ja jetzt in Zeiten von Corona die einzige Möglichkeit, mit Kollegen und Kolleginnen in Verbindung zu bleiben, die Arbeit aufzuteilen oder gemeinsam Projekte zu planen. Das funktioniert in weiten Teilen gut – aber nervt manchmal auch gewaltig. Wir wollten das genauer wissen und haben gemeinsam mit Faktenkontor im Rahmen unseres PR-Trendmonitor über 120 PR-Profis aus der Schweiz gefragt, was sie denn besonders stört. Das Ergebnis: Wenn die Technik allgemein Probleme macht, wenn die Internetverbindung lahmt oder aber wenn wegen technischer Probleme Meetings verzögert werden – dann sind PR-Profis aus der Schweiz genervt.

Wenn Online-Meetings sich verzögern

Mehr als die Hälfte der Befragten sind genervt, wenn die Technik nicht so läuft, wie sie sollte. Wenn zum Beispiel weder Bild noch Mikrofon funktionieren, dann sind 56 Prozent der Schweizer Kommunikatoren gestresst. Auch wenn die Bandbreite im Internet nicht ausreichend ist und es deswegen zu Verzögerungen während eines Meetings kommt, sind mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Kommunikationsverantwortlichen genervt. Und wenn sich dann noch wegen technischer Probleme ein Online-Treffen hinzieht, stresst das ein starkes Drittel der Befragten (37 Prozent).

Sehen und gesehen werden

Auch wenn es hier und da ordentlich Bandbreite frisst: Kommunikatoren möchten ihr Gegenüber gerne sehen. Mehr als jede/r vierte Befragte (27 Prozent) ärgert sich, wenn das Gegenüber im Online-Meeting die Kamera nicht angeschaltet hat. Ob hier eine enttäuschte Neugier spricht? Neugier auf das Zuhause des Kollegen oder der Kollegin? Funfact: Auch wenn jeder Vierte gerne sein Gegenüber sehen möchte, so nervt es anders herum jeden Siebten (15 Prozent), dass er sich in Video-Meetings ständig auch selbst sieht.
 
Klar, wegen der Pandemie sind wir alle zuhause und treffen uns nicht mehr live im Konferenzraum. Und weil wir dezentral arbeiten, ist es noch viel wichtiger, miteinander zu sprechen. Daher hat auch die Anzahl der virtuellen Meetings stark zugenommen. Und das sorgt bei einem starken Viertel (26 Prozent) der Umfrageteilnehmer*innen für grossen Unmut.
 
Genauso viele Befragte (26 Prozent) sind genervt, wenn neben dem Umstand, dass das Bild nicht angeschaltet ist, es dann auch noch Schwierigkeiten mit der „Stumm-/Laut“-Funktion des Konferenztools gibt. Also, wenn der Kollege oder die Kollegin nicht bemerkt, ob das Mikro nun an- oder ausgeschaltet ist und einfach weiterspricht – und damit Ablauf und Kommunikation stört.

Pünktlichkeit

Andere warten zu lassen war schon immer unhöflich, und das gilt auch für Online-Meetings. Denn schliesslich rauben dann einige wenige die Zeit der jeweils anderen. Und da wundert es auch nicht, dass es jeden vierten Kommunikationsprofi (25 Prozent) nervt, wenn Gesprächspartner zu spät erscheinen.
 
Fehlende Kenntnisse im Umgang mit den Videotelefonie-Tools nerven jede/n fünfte/n Befragte/n. Dann zum Beispiel, wenn in unpassenden Situationen Spassfilter angewendet werden. Das setzt 21 Prozent der Schweizer Kommunikator*innen zu.  Aber auch, wenn Teilnehmer*innen in Online-Meetings fragen „Hört ihr mich?“ oder „Mist, ich bin rausgeflogen“, dann fühlt sich knapp jeder fünfte PR-Profi gestört (19 Prozent).

Privates ist... ok

Wenn die Katze oder der Hund eines Kollegen oder einer Kollegin durchs Bild flitzen, oder der Partner oder die Kinder, dann haben deutlich weniger Kommunikatoren ein Problem damit: Das stört lediglich sieben Prozent. Wird während eines Gesprächs nebenbei gechattet, sehen das auch nur fünf Prozent als störend an, und lediglich vier Prozent finden es nervig, wenn die Teilnehmer*innen vom Bildschirm verschwinden, weil sie dem Postboten die Tür öffnen. Auch wenig Anstoss nehmen die Befragten, wenn peinliche oder ungewünschte Inhalte über die Videofunktion auf den Displays der Teilnehmer zu sehen sind: Nur magere zwei Prozent der Umfrageteilnehmer*innen stört es, wenn andere aus Versehen via Screensharing zum Beispiel Einblicke auf Familienfotos oder Shopping-Websites ermöglichen.

news aktuell Infografik Online-Meetings  Schweiz

Die 10 nervigsten Dinge an Online-Meetings

1.    Allgemeine Technik spinnt 56%
2.    Schlechte Internetverbindung 51%
3.    Meetings verzögern sich wegen Technikproblemen 37%
4.    Teilnehmer*innen haben Kamera ausgeschaltet 27%
5.    Gestiegene Anzahl an Meetings 26%
6.    Falsche Verwendung der "Stumm/Laut"-Funktion 26%
7.    Teilnehmer*innen zu spät 25%
8.    Fehlendes Tool-Know-how der Beteiligten 21%
9.    Sätze wie "Hört ihr mich?", "Sorry, bin rausgeflogen" 19%
10.    Sich selbst ständig sehen zu müssen 15%
 
Plätze 11-17:
11.    Unpassende virtuelle Hintergründe 15%
12.    Teilnehmer*innen essen während des Meetings 12%
13.    Referent zu spät 9%
14.    Haustiere, Partner*in oder Kinder, die durchs Bild springen 7%
15.    Teilnehmer*innen chatten während der Konferenz und lenken dadurch vom Thema ab 5%
16.    Teilnehmer*innen springen auf, z.B. weil der Paketbote klingelt 4%
17.    Bei der ’Bildschirm teilen’-Funktion wird aus Versehen der Blick auf peinliche oder ungewünschte Inhalte ermöglicht 2%
 
Quelle: Online-Befragung im Februar 2021 von news aktuell und Faktenkontor, 121 Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen, Mehrfachnennungen möglich.